Solinger Demokratiekonferenz 2023 im Rückblick

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Am 20. November versammelten sich 150 engagierte Bürgerinnen und Bürger, darunter Vertreter aus Politik und Stadtgesellschaft, in der Ohligser Festhalle, um an der Solinger Demokratiekonferenz teilzunehmen. Die Veranstaltung, organisiert von der Stadt Solingen und dem Diakonischen Werk des evangelischen Kirchenkreises, bot ein wichtiges Forum für den Austausch über demokratische Werte und war geprägt durch einen begeisternden Vortrag von Prof. Dr. Beate Küpper, Sozialpsychologin der Hochschule Niederrhein und vertiefende Impulsworkshops.

Oberbürgermeister Tim Kurzbach eröffnete die Konferenz mit leidenschaftlichen Worten, in denen er betonte, dass Demokratie ein fortlaufender Prozess sei, der von der Dynamik des gemeinsamen Daran-Arbeitens lebt. Diese Worte setzten den Ton für eine Veranstaltung, die nicht nur auf Probleme hinweisen, sondern auch konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzeigen sollte.

Ein zentrales Element der Konferenz war der Vortrag von Prof. Dr. Beate Küpper mit dem Titel “Wie demokratisch ist die Mitte?”. In ihren Ausführungen präsentierte sie die Ergebnisse der “Mitte-Studie” der Friedrich-Ebert-Stiftung und legte dar, dass jede zwölfte Person laut der Studie ein rechtsextremes Weltbild teilt. Küpper unterstrich, dass die berechtigte Erwartung marginalisierter Gruppen, gehört zu werden, zwar größer geworden sei, gleichzeitig aber auch die Gegenwehr gegen extremistische Entwicklungen zugenommen habe. Die Ergebnisse ihrer Studie, obwohl nicht spezifisch für Solingen, seien auf viele Kommunen übertragbar.

Ein weiteres Highlight der Konferenz war der Auftritt von Omar Jatta und seiner Crew, die mit Afrobeats für Begeisterung sorgten und die Atmosphäre mit positiver Energie füllten. Die musikalische Darbietung trug dazu bei, die Gemeinschaft zu stärken und die Vielfalt der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu feiern.

Neben inspirierenden kulturellen Beiträgen bot die Konferenz auch Impulsworkshops zu verschiedenen Themen an. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, sich in Workshops mit Experten mit Fragen der Roma-Feindlichkeit, des israelbezogenen Antisemitismus und der Förderung eines demokratischen Miteinanders in Solingen auseinanderzusetzen.

Beim Markt der Möglichkeiten im Foyer stellten Initiativen ihre Aktivitäten gegen Menschenfeindlichkeit und für ein demokratisches und friedliches Miteinander vor. Dieser Teil der Veranstaltung bot den Gästen die Gelegenheit, sich mit verschiedenen Organisationen zu vernetzen und konkrete Maßnahmen für mehr Toleranz und Vielfalt zu unterstützen.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde Barbara Eufinger mit dem Silbernen Schuh für ihr langjähriges Engagement in zahlreichen Vereinen und Ehrenämtern ausgezeichnet. Eufinger setzt sich insbesondere mit “Solingen hilft” für Menschen im Flüchtlingslager auf Lesbos ein und engagiert sich im Internationalen Frauenzentrum für Frauen mit Migrationshintergrund.

Trotz der Herausforderungen, die die Mitte-Studie aufzeigt, gibt es in Solingen engagierte Bürgerinnen und Bürger, die sich gemeinsam für ein demokratisches Miteinander einsetzen. Die Solinger Demokratiekonferenz hat gezeigt, dass es durch den Dialog und die gemeinsame Aktion möglich ist, demokratische Werte zu stärken und extremistischen Tendenzen aktiv entgegenzutreten. Dieser Weg soll in Solingen engagiert fortgesetzt werden, darin waren sich alle Mitwirkenden und Teilnehmenden einig.

Fotos: Daniela Tobias