Positionen und Perspektiven 3: Meron Mendel und Saba-Nur Cheema im Gespräch mit Nele Pollatschek

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    Auf dem Bild: Saba-Nur Cheema und Meron Mendel Foto: David Bachar
    Wann:
    28. März 2024 um 19:00 – 20:30
    2024-03-28T19:00:00+01:00
    2024-03-28T20:30:00+01:00
    Wo:
    Düsseldorfer Schauspielhaus, Kleines Haus
    Positionen und Perspektiven 3: Meron Mendel und Saba-Nur Cheema im Gespräch mit Nele Pollatschek @ Düsseldorfer Schauspielhaus, Kleines Haus

    Im Januar 2024 haben Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank und Autor, sowie Politologin, Publizistin und Antirassismus-Trainerin Saba-Nur Cheema am D’haus eine Gesprächsreihe eröffnet.

    In den einzelnen Ausgaben geht es mit wechselnden Schwerpunkten um die aktuelle politische Situation in Israel, Palästina und Deutschland. Dabei wird der Diskurs um Antisemitismuskritik und postkoloniale Rassismuskritik genauso thematisiert wie der Vormarsch der Rechten und Fragen des jüdisch-muslimischen Dialogs.
    Dialog soll, ja, muss weiterhin möglich bleiben. Meron Mendel und Saba-Nur Cheema werben eindringlich darum:

    »Es mag banal klingen, für mehr gegenseitiges Verständnis zu werben. Empathie eignet sich schlecht für Schlagzeilen oder reißerische Social-Media-Postings. Aber nichts ist banaler, als sich immer noch tiefer in seinen Vorurteilen einzugraben – und die eigene Gefühllosigkeit mit Radikalität zu verwechseln.«

    Am 28.3. ist Nele Pollatschek eingeladen. Sie schreibt u.a. für die Süddeutsche Zeitung und erhielt 2023 die Auszeichnung »Kulturjournalistin des Jahres«.

    Hintergrund

    Das Massaker der radikalislamistischen Hamas vom 7. Oktober 2023 hat nicht nur einen neuen Krieg in Israel und Palästina ausgelöst, der tausende Opfer auf beiden Seiten zur Folge hat und zu einer humanitären Katastrophe in Gaza führt. Der Überfall, bei dem Terroristen 1200 Menschen in Israel auf brutalste Weise töteten und mehr als 200 Geiseln nahmen, hat bei Jüdinnen und Juden auch die Überzeugung in Frage gestellt, dass es einen Ort auf der Welt gibt, der sie schützt, wenn andere dies nicht mehr tun.

    Seitdem der Konflikt im Nahen Osten eskaliert, äußert sich auch in Deutschland Antisemitismus immer unverhohlener. Wieder einmal sind Jüdinnen und Juden in diesem Land bedroht und fühlen sich alleingelassen. Gleichzeitig empfinden viele Muslim:innen, dass die Gesellschaft in Deutschland das Leid der Palästinenser:innen im Gazastreifen und im Westjordanland ignoriert. Opferzahlen werden gegeneinander aufgerechnet, Rassismus und Antisemitismus gegeneinander in Stellung gebracht, als basierten nicht beide Phänomene auf menschenverachtenden Ressentiments. Die Polarisierung nimmt zu. Dabei ist es umso wichtiger zu differenzieren: Muslimische, palästinensische, arabische Menschen stehen nicht für die Hamas. Jüdinnen und Juden repräsentieren nicht die israelische Regierung.

    Die Hamas ist keine Befreiungsbewegung. Sie kämpft weder für die Menschen in Palästina, noch für universalistische Werte. Das einzige Ziel der Hamas ist die Vernichtung jüdischen Lebens und des Staates Israel. Es ist nicht schwer, islamistischen Terror zu verurteilen. Es ist nicht schwer, Empathie für die Menschen in Gaza zu zeigen, die unter dem Krieg leiden. Es ist nicht schwer, um unschuldige Opfer auf beiden Seiten zu trauern.

    Es gilt, »den Dissens in konstruktive Räume zu bringen«, wie Meron Mendel und Saba-Nur Cheema in ihrer Kolumne »Muslimisch-jüdisches Abendbrot« in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schreiben. Beide verfügen über die Kompetenz und das Gespür, sich differenziert über das Verhältnis zwischen Juden und Jüdinnen und Muslim:innen zu äußern und konkrete Ideen für ein konstruktives Miteinander zu formulieren.

    Quellen:

    https://www.dhaus.de/programm/a-z/meron-mendel-saba-nur-cheema-positionen-und-perspektiven/

    https://www.bs-anne-frank.de/events/kalender/termindetail/positionen-und-perspektiven-3-meron-mendel-und-saba-nur-cheema-im-gespraech-mit-nele-pollatschek-ein-gespraech-ueber-die-situation-in-israel-und-gaza-und-in-deutschland

    Auf dem Bild: Saba-Nur Cheema und Meron Mendel
    Foto: David Bachar