Die preisgekrönte deutsche Serie „Uncivilized“ kommt nach Solingen! An zwei Abenden werden die Folgen der mit dem Grimme-Preis 2025 ausgezeichneten Serie im COBRA Kino gezeigt.
In fünf packenden Episoden beleuchtet „Uncivilized“, wie globale Ereignisse – vom 11. September über den Anschlag in Hanau bis hin zum Ukraine-Krieg – das Leben postmigrantischer Menschen in Deutschland prägen. Die Serie thematisiert Alltagsrassismus sowie die oft unsichtbaren Auswirkungen öffentlicher Debatten auf das tägliche Leben der Betroffenen.
Nach jeder Vorführung gibt es eine Austauschrunde, in der Gedanken, Gefühle und Eindrücke gemeinsam reflektiert werden können.
💡 Besonderes Highlight: Der Autor der Serie, Bilal Bahadir, als Special Guest vor Ort!
📅 Termine:
07.04. | 10.04.
⏰ Uhrzeit: 17:00 – 19:30 Uhr
📍 Ort: COBRA Kino, Merscheider Str. 77-79, Solingen
🎟️ Eintritt: Kostenlos
🔗 Anmeldung unter:
📧 ada@diakonie-solingen.de
📞 Mobil: 0155 66386 223
📢 Hinweis: Während der Veranstaltung werden Bild- und Tonaufnahmen gemacht.
Kommt vorbei, taucht in diese eindringliche Serie ein und lasst uns gemeinsam über die Themen sprechen, die uns alle betreffen!
Die erste Folge der fünfteiligen Serie „Uncivilized“ trägt den Titel „Hanau“ und erzählt die Geschichte von Can, der mit seinen Freunden den Abschluss seiner Lehre feiern möchte. Doch die Nacht verläuft anders als geplant: Sie werden weder in einen Club noch in eine Shisha-Bar eingelassen. Ihr Verhalten ist nicht immer vorbildlich, doch als sie lediglich ein Handy ausleihen wollen, um einen Freund anzurufen, reagiert der Besitzer ängstlich und alarmiert die Polizei. Obwohl die Jungs ihre Unschuld beweisen können, werden sie zuvor auf brutale und demütigende Weise behandelt.
In der Episode „Ukraine“ steht eine deutsche Frau im Mittelpunkt, die eigentlich bereit ist, eine geflüchtete Ukrainerin aufzunehmen. Doch als ihr durch ein Missverständnis ein männlicher Syrer zugewiesen wird, reagiert sie überzogen und bedient sich rassistischer Stereotype.
Eine weitere Folge spielt am 11. September 2001 und dem darauffolgenden Tag. Hier gerät eine muslimische Lehrerin im Referendariat ins Zentrum der aufgeheizten Stimmung im Kollegium ihres Gymnasiums – ein eindrückliches Beispiel dafür, wie schnell Vorurteile und Misstrauen in schwierigen Zeiten wachsen können.
Alle bisher gesichteten Episoden beeindrucken nicht nur durch starkes Schauspiel, sondern auch durch ein ausgefeiltes Drehbuch und eine erstklassige Inszenierung. Besonders bemerkenswert: Die Serie verzichtet auf einfache Gegensätze zwischen „Gut“ und „Böse“. Die Charaktere sind vielschichtig, machen Fehler – doch nichts rechtfertigt den Rassismus, dem sie ausgesetzt sind. Der Regisseur Bilal Bahadir setzt nicht auf erhobene Zeigefinger, sondern lässt den Rassismus organisch aus der Handlung entstehen, wodurch die Serie umso eindrücklicher wirkt.
„Uncivilized“ ist eine kraftvolle, realitätsnahe Fiktion, die Erlebtes in eindringliche Bilder übersetzt – und genau deshalb so tief berührt.
Bild: ZDF