Die Solinger Fachgruppe Antiromaismus/Antiziganismus lädt anlässlich des Internationalen Tages des Romanes zu einer besonderen Veranstaltung ins Zentrum für verfolgte Künste ein. Unter dem Titel DJANE ROMANE(S)?! – Zusammenhalt durch Sprache wird am 6. November 2024 die Bedeutung der Sprache Romanes für die Sinti- und Roma-Gemeinschaft hervorgehoben und deren kulturelles Erbe gewürdigt. Die Veranstaltung wird erstmals in Kooperation zwischen dem Landesrat der Roma NRW und der Sinti-Allianz Deutschland e.V., gemeinsam mit dem Stadtdienst Integration und dem Diakonischen Werk organisiert.
Im Fokus der Veranstaltung steht das Romanes, eine Sprache, die für die Sinti und Roma weit mehr als ein Kommunikationsmittel darstellt – sie ist zentral für ihre kulturelle Identität und wird oft an die nachfolgenden Generationen weitergegeben. Die Veranstaltung DJANE ROMANE(S)?! richtet sich an die gesamte Stadtgesellschaft und lädt ein, gemeinsam über die Rolle von Sprache als Brücke zu mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt zu reflektieren.
Ein vielfältiges Programm für Begegnung und Austausch
Für die Besucher:innen ist ein abwechslungsreiches Programm vorgesehen, das von künstlerischen Darbietungen über Lesungen bis hin zu persönlichen Erfahrungsberichten reicht. So wird mit dem Theatermonolog „Zigeuner-Boxer“ die tragische Lebensgeschichte des Sinto-Boxers Rukeli Trollmann thematisiert, der als Symbol für Diskriminierung und Verfolgung steht. Begleitet wird die Veranstaltung durch persönliche Erzählungen bekannter Autor:innen und Aktivist:innen, darunter Elvira Ajvazi, Ricardo Lenzi Laubinger und der Journalist Norbert Mappes-Niedieck. Der renommierte Impulsvortrag der Roma-Expertin Beata Burakowska liefert zudem Einblicke in die Relevanz des „Herkunftsprachlichen Unterrichtes Romanes“ in Schulen und dessen Auswirkungen auf Leistungen der Schülerinnen und Schüler.
In einer Podiumsdiskussion mit dem Titel „Die Bedeutung des Romanes für positive Bildungsbiografien und den gesellschaftlichen Zusammenhalt“ kommen Expert:innen des Landesrats der Roma, der Sinti-Allianz sowie Vertreter:innen der Landesstelle Schulische Integration zu Wort. Diskutiert wird, wie der Erhalt und die Förderung des Romanes zu besseren Bildungschancen und zur gesellschaftlichen Teilhabe beitragen können.
Musikalische Einlagen und ein Impressionstanz runden das Programm ab und veranschaulichen die kulturelle Vielfalt und Ausdruckskraft der Sinti- und Roma-Kultur. Durch den Tag führt Wolfgang Arzt, Diakonisches Werk Solingen.
Lösungen für lokale Herausforderungen
Die Veranstaltung ist ein wichtiger Schritt der Solinger Fachgruppe Antiromaismus/Antiziganismus, die 2022 im Rahmen des Projektes NRWeltoffen gegründet wurde und seither gezielte Maßnahmen gegen Ausgrenzung und Rassismus gegenüber der Sinti- und Roma-Community in Solingen entwickelt. Die im Jahr 2021 durchgeführte „Solinger Mitte-Studie“ zeigte, dass 23 % der Solinger Bevölkerung Vorurteile gegenüber dieser Gemeinschaft haben. Mit „DJANE ROMANE(S)?!“ wird ein öffentlicher Dialog angeregt, der zu mehr gegenseitigem Verständnis und langfristigem gesellschaftlichen Wandel beitragen soll.
Einladung an die Solinger Stadtgesellschaft
Herzlich eingeladen sind alle Interessierten, darunter Sozialarbeiter:innen, Lehrkräfte, Schüler:innen, Fachkräfte der Schulsozialarbeit und Verwaltungsmitarbeitende. Die Veranstaltung bietet eine einmalige Gelegenheit, das kulturelle Erbe der Sinti und Roma kennenzulernen und zu erfahren, wie Romanes als Sprache zu mehr Inklusion und Zusammenhalt in einer offenen Stadtgesellschaft beitragen kann.
„DJANE ROMANE(S)?!“ – Zusammenhalt durch Sprache verspricht einen inspirierenden Tag voller Austausch und kultureller Begegnung und zeigt, wie wichtig es ist, Vielfalt zu schützen und anzuerkennen.
Veranstaltungsdetails:
- Datum: November 2024, 11-17 Uhr
- Ort: Zentrum für verfolgte Künste, Solingen
- Eintritt: Frei
- Anmeldung: https://kurzlinks.de/DR24
oder per E-Mail: kristiina.albrecht@diakonie-solingen.de.
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Bild oben: Peter Meuter
