Dienstag, 17.09.2024, 9:00 – 15 Uhr, Alexander-Coppel-Gesamtschule
Zielgruppen: Lehr- und Fachkräfte aus Schule und Schulsozialarbeit aus Solingen und Umgebung
Anmeldung, Ablauf, Workshops: https://gstoo.de/PraeventtagACG
Diverse Identitätsangebote bieten Jugendlichen in einer zunehmend komplexen und von Krisen geprägten Welt vermeintliche Orientierung und Aufwertung. Ein bedeutender Teil dieser Angebote sind ethnisch- nationaler, religiöser oder heteronormativer Natur und werden mit Erzählungen unterfüttert, die andere Mitmenschen herabsetzt. Solche Ideologien der Ungleichwertigkeit stellen Schulgemeinschaften aufgrund ihres polarisierenden, abwertenden und konfliktträchtigen Charakters vor große Herausforderungen.
Der Präventionstag am 17.09.2024 wird eine Vielzahl verschiedener Phänomene im Themenfeld vertieft behandeln und alltagstaugliche Wege aufzeigen, die jeweilige Klassen-, Kurs- und Schulgemeinschaft freier und gleicher Individuen zu stärken.
Behandelt werden unter anderem folgende Themen: Antisemitismus, Islamismus, Antimuslimischer Rassismus, Abwertung aufgrund sexueller Identität und Orientierung, Rechte Influencer im Netz, Verschwörungserzählungen etc.
Mit einem Impuls von Seyfullah Köse sowie einem Markt der Möglichkeiten mit diversen Anbieter:innen im Themenfeld.
Veranstalter ist die Stadt Solingen in Kooperation mit der Alexander-Coppel-Gesamtschule, NRWeltoffen Solingen, Systemberatung Extremismusprävention und Wegweiser im Bergischen Land. Unterstützt durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ im Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Vor dem Solinger Rathaus findet jährlich der Kippa-Tag statt, eine Solidaritätsbekundung mit den Jüdinnen und Juden im Bergischen Land.
Anlass für den ersten Kippa-Tag in Solingen war 2018 der gewalttätige Angriff auf einen Kippa tragenden Juden in Berlin gewesen, der dort und in anderen Städten zu ähnlichen Kundgebungen geführt hatte. Dass diese nun regelmäßig stattfinden, ist jedoch ungewöhnlich. „Ich kenne keine zweite Stadt, die seit fünf Jahren jedes Jahr einen Kippa-Tag veranstaltet“, hatte sich Leonid Goldberg, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde, im September 2022 bedankt bei den rund 100 Anwesenden und dem Freundeskreis Solingen–Ness Ziona, der gemeinsam mit der Stadt Solingen zur Teilnahme aufgerufen hatte.
Dass der Ausdruck der Solidarität beständig nötig ist, zeigen bedrückende Statistiken. Im Jahr 2023 wurde mit 547 antisemitischen Straftaten in Nordrhein-Westfalen und 5.164 antisemitischen Straftaten in Deutschland ein neuer Höchststand dokumentiert. Insbesondere nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hat die Zahl der antisemitischen Straftaten stark zugenommen.
Für 2024 ist u.a. die Beteiligung des Gymnasiums Schwertstraße geplant.
Nähere Informationen zum Programm des Solinger Kippa-Tages folgen.
Zum Beitrag WDR-Lokalzeit 2023:
Kippa-Tag in Solingen: Antisemitismus im bergischen Alltag
“Noch nie war es so notwendig, dem Judenhass in allen Teilen unserer Gesellschaft energisch und mit Stärke entgegen zu treten.”
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Antisemitismusbeauftragte