Die Wirkmächtigkeit der kollektiven Bilder vom Fremden, die aus sowjetischen Zeiten stammten, ist in den letzten Wochen vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges stark erkennbar, als russische Massenmedien von den „unberechenbaren und gewalttätigen Bandera-Banden“ berichteten. Somit rückte die Geschichte der Organisation der ukrainischen Nationalisten (Anführer Stepan Bandera 1909-1959) wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit.
In dem Vortrag wird der Frage nach der heutigen Revitalisierung des Bandera-Diskurses nachgegangen. Wie wurden das Wissen und die Erinnerung über die ukrainische nationalistische Bewegung der 1930er-1950er Jahre generiert und verbreitet? Wie wandelte sich die Wahrnehmung nach 1991 in der Ukraine und Russland? Welche Umdeutungen finden dabei statt? Und schließlich, wie und warum wurde gerade Stepan Bandera zur meisterwähnten und am stärksten dämonisierten Figur der russischen Propaganda?
Dr. Olena Petrenko ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Osteuropäische Geschichte der Ruhr-Universität Bochum.
Dienstag, 20. September 2022, 18:30 Uhr. Die Teilnahme ist frei. Kursnummer: 10-5105s@222.
Zoom-Link: https://zoom.us/j/97738880915?pwd=SHZGRXlUTG5LR21QeHRjSk9rVUlaUT09
Meeting-ID: 977 3888 0915
Kenncode: 407719′