Kartäuserwall 9-11
50678 Köln
Auf der Tagung wird das Phänomen des Antislawismus aus intersektionaler Perspektive betrachtet. Beim antislawischen Rassismus sowie seinen Überschneidungen mit Antisemitismus und Rassismus gegen Sinti*zze und Rom*nja handelt es sich um kein neues Phänomen. Antislawismus, d.h. die Feindschaft gegen-über Menschen aus Ost- und Südosteuropa, hat eine weitreichende Geschichte. Zurückverfolgen lässt sie sich zwar bis ins Mittelalter, doch änderte das Aufkommen der Rassentheorien der Moderne den Charakter des Antislawismus maßgeblich und ebnete somit u.a. den Weg für den Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion im Nationalsozialismus. Mit dem Ende des Nationalsozialismus ist der Antislawismus jedoch keineswegs verschwunden, vielmehr passte er sich immer wieder an die neuen Verhältnisse an und ist bis in die Gegenwart wirkmächtig. Trotzdem scheint eine Erörterung seiner Funktionsweisen und Auswirkungen gleichermaßen in Wissenschaft wie in pädagogischen und aktivistischen Kontexten weitestgehend vernachlässigt worden zu sein.
Es werden Impulse für eine Auseinandersetzung mit dem Phänomen gegeben als auch der Frage nachgegangen, wie wir Antislawismus in einem durch postkoloniale Theorien geprägten Rassismusdiskurs verorten können und welche Herausforderungen für die pädagogische Praxis damit verbunden sind
Neben einer Keynote, einem Podiumsgespräch und einem gemeinsamen Mittagessen haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, zwischen einem von vier Workshops rund um das Thema Antislawismus auszuwählen. Die Wahl der Workshops findet vor Ort statt.
Als Gäste werden u.a. SABRA – Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit Beratung bei Rassismus und Antisemitismus, Rom e.V., Sergej Prokopkin (Social Justice Trainer) sowie Daniel Heinz (freiberuflicher Bildungsreferent) begrüßt.
Anmeldung bis zum 3. Oktober 2022 unter anmeldung@koelnische-gesellschaft.de
Hier finden Sie das vollständige Programm.