Vortrag und Diskussion mit Florian Beer
Die Veranstaltung wird online auf unserem YouTube-Kanal gestreamt.
Hier finden Sie den Flyer zu unserer sechsteiligen Veranstaltungsreihe Antisemitismus und Schule.
Antisemitismus ist ein virulentes Problem an deutschen Schulen. Auf Schulhöfen und in Klassenzimmern wird der Ausruf “Du Jude!” als Schimpfwort gebraucht, jüdische Schüler*innen sind regelmäßigen Anfeindungen ausgesetzt und sehen sich nicht selten gezwungen, ihrer Schule den Rücken zu kehren oder sogar – wie in einem Fall aus Berlin – Deutschland gleich ganz zu verlassen. Antisemitismus als Problem betrifft jedoch nicht nur Schüler*innen. Untersuchungen zeigen, dass antisemitische Stereotype auch in Unterrichtsmaterialien verbreitet werden. Antisemitismus macht aber auch vor Lehrkräften nicht Halt. Die Mutter des Attentäters von Halle, eine Ethik-Lehrerin an einer Grundschule, sagte kurz nach der Tat über ihren Sohn: “Er hat nichts gegen Juden in dem Sinne. Er hat was gegen die Leute, die hinter der finanziellen Macht stehen – wer hat das nicht?” Dieses Zitat steht sinnbildlich dafür, wie verbreitet antisemitische Denkmuster sind, auch wenn sich heutzutage kaum noch jemand selbst als Antisemit beschreiben würde. Was aber muss geschehen, damit eine Schule eine sichere Schule für Jüdinnen und Juden werden kann? Florian Beer nimmt vor dem Hintergrund aktueller Forschungsergebnisse die Herausforderungen in den Blick, denen sich Schule als Gesamtsystem stellen muss, wenn sie eine nachhaltige antisemitismuskritische Bildungsarbeit verwirklichen will. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen soll diskutiert werden, unter welchen Bedingungen eine “Schule ohne Antisemitismus” möglich sein kann.
Florian Beer ist Oberstudienrat für Geschichte/Sozialwissenschaften und Erziehungswissenschaft an einem Weiterbildungskolleg im Ruhrgebiet und pädagogischer Mitarbeiter bei SABRA, der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit – Beratung bei Rassismus und Antisemitismus der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf.