Mühlenplatz
42651 Solingen
Lesung und Gespräch unter freiem Himmel mit Mohamed Amjahid am 8. September auf dem Mühlenplatz.
“Unter Weißen: Was es heißt, privilegiert zu sein.” So heißt der Titel einer Freiluft-Lesung und eines Gesprächs mit dem Autor und Journalisten Mohamed Amjahid am Dienstag, 8. September, um 18 Uhr, auf dem Mühlenplatz (Clemens-Galerien). Veranstalter ist Diakonisches Werk des Ev. Kirchenkreises in Kooperation mit der Stadtbibliothek und dem Kommunalen Integrationszentrum. Der Eintritt ist frei. Es gelten die aktuellen Verordnungen und Sicherheitsmaßnahmen. Um Anmeldung hier oder per Mail wird gebeten: m.kavalli@solingen.de.
Trotz Lockerungen sind infolge der Corona-Pandemie viele Kultureinrichtungen noch weit vom Normalzustand entfernt. Der Dialog über wichtige gesellschaftliche Themen soll allerdings fortgesetzt werden. Insofern verlagern die Veranstalter, die bereits für März angesetzte Lesung ins Freie auf den Mühlenplatz.
Der weltweite Aufschrei gegen Rassismus ist deutlich zu hören. Die Massendemonstrationen nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem Polizeieinsatz in den USA halten weiter an. Wie rassistisch ist unsere Gesellschaft im Jahr 2020? Nach diesen Ereignissen ist diese Frage präsenter denn je. Die Black Lives Matter – Bewegung zeigt unmissverständlich auf: Rassismus haben wir noch längst nicht besiegt, auch in Deutschland nicht.
Wie erlebt jemand Deutschland, der dazugehört, aber für viele anders aussieht? Mohamed Amjahid, Sohn marokkanischer Gastarbeiter und als Journalist bei einer deutschen Zeitung unfreiwillig „Integrationsvorbild“, wird täglich mit der Tatsache konfrontiert, dass er nicht-weiß ist. Er hält der weißen Mehrheitsgesellschaft den Spiegel vor und zeigt, dass sich diskriminierendes Verhalten und rassistische Vorurteile keineswegs bloß bei unverbesserlichen Rechten finden, sondern auch bei denen, die sich für aufgeklärt und tolerant halten. Pointiert und selbstironisch macht er deutlich, dass Rassismus viel mit Privilegien zu tun hat – gerade wenn man sich ihrer nicht bewusst ist.
Bild (c) Götz Schleser