Mummstraße 10
42651 Solingen
Raum 322 (Forum)
Das Leben von Jecheskiel David Kirszenbaum war gekennzeichnet von mehreren elementaren Brüchen und der Notwendigkeit radikaler Neuanfänge: Vom polnischen Schtetl in die Bergarbeiter-Metropole Duisburg, von dort zum Studium ans Bauhaus, das pulsierende Leben im Berlin der zwanziger Jahre, der Wechsel in die Pariser Kunstszene – und schließlich der Holocaust und die Notwendigkeit, das Erlebte und Erlittene zu verarbeiten.
Neben seinen expressionistischen Arbeiten stechen seine Karikaturen hervor, die zwischen 1926 und 1933 unter dem Pseudonym „Duwdiwani“ (hebräisch für „Kirschenbaum“) veröffentlicht wurden: Der als staatenlos geltende Pole jüdischer Herkunft wird zum aufmerksamen Beobachter der jungen Demokratie in Deutschland. Ironisch setzt er sich mit menschlichen Schwächen wie auch mit seinen Künstler-Kollegen und Kunstliebhabern auseinander.
Die Ausstellung zeigt rund 30 Karikaturen, die im Rahmen des Netzwerkes VHS-Wissen-Live von der Volkshochschule Weimar zusammengetragen wurden.
Die Vernissage am 5. April 2022 eröffnet Jürgen Kaumkötter, Direktor des Zentrums für verfolgte Künste in Solingen, mit einem Vortrag über „Leben und Werk des Netzwerkers Jecheskiel Kirszenbaum“, der auch den Verbindungen Kirszenbaums zu anderen Exilanten nachspürt.
Die Ausstellung ist nachfolgend bis Mitte Mai 2022 zu den Öffnungszeiten der Berg. VHS in der Mummstr. 10 in Solingen zu besichtigen.
Hinweis: Für diese Veranstaltung ist keine vorherige Anmeldung erforderlich.