Die Universalität der Menschenrechte – Ist ein Konsens von unterschiedlichen Sichtweisen der Menschenrechte möglich?

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    Wann:
    30. November 2019 um 16:00 – 18:15
    2019-11-30T16:00:00+01:00
    2019-11-30T18:15:00+01:00
    Wo:
    Forum der Bergischen VHS
    Mummstraße 10
    42651 Solingen
    Die Universalität der Menschenrechte - Ist ein Konsens von unterschiedlichen Sichtweisen der Menschenrechte möglich? @ Forum der Bergischen VHS

    Immer wieder kommt es zu kontroversen Diskussionen und zum Streit um die Universalität oder Relativität ethischer, auch für die Politik verbindlicher Normen und damit auch der Menschenrechte. Können die Menschenrechte, die als integraler Bestandteil des westlichen „Projekts Moderne“ gelten und die Umsetzung des Prinzips „freier Subjektivität“ einfordern, ohne weiteres auf andere Kulturen übertragen werden? Denn die Selbstbestimmung des Einzelnen bedeutet, dass nicht die Vorgaben tradierter Normen und Regeln verbindlich gemacht werden können. Daraus ergeben sich auch Konsequenzen für die Gesellschaft, die nicht mehr aus der Autorität vergangener Vorbilder ihr Selbstverständnis bezieht, „sondern aus den freien Überzeugungen ihrer Mitglieder und aus entsprechenden Möglichkeiten unbevormundeter Meinungsbildung und partizipativer Entscheidungsfindung“ (H. Roetz).

    Der Vortrag von Heiner Roetz greift diese Fragestellung auf und öffnet zugleich die Perspektive auf den „Westen“. Die Zukunft und Durchsetzung der Menschenrechte wird nach seiner Auffassung im Wesentlichen davon abhängen, wie sich die Menschenrechte in den demokratischen Gesellschaften des Westens entwickeln. Wenn die westlichen Demokratien es weiterhin zulassen, dass bürgerliche Mitbestimmungsmöglichkeiten durch Lobbyismus, ökonomische „Sachzwänge“ und die Macht von Finanzmärkten ausgehöhlt werden, erodiert ein grundlegender Pfeiler des Menschenrechtsverständnisses, das Recht auf Partizipation. Der „Westen“ ist somit Teil des Problems, über das wir reden.

    An den Vortrag schließt sich eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der hiesigen Politik und Religionsgemeinschaften an, die auch das Publikum mit einbeziehen wird.