Der Widerstand aus der Solinger Arbeiterbewegung 1933-1945 – Dr. Stephan Stracke

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    Wann:
    2. November 2021 um 18:30 – 20:00
    2021-11-02T18:30:00+01:00
    2021-11-02T20:00:00+01:00
    Wo:
    Forum der Bergischen VHS
    Mummstraße 10
    42651 Solingen
    Kontakt:
    Dr. Heinz-Werner Würzler
    0212 290-3265

    Nach dem Reichstagsbrand am 27.2.1933 setzte eine umfassende Verhaftungswelle ein. Die Polizeigefängnisse im Stadthaus, in Wald usw. und auch die Gerichtsgefängnisse in Solingen und Ohligs waren schnell überfüllt, sodass ein Teil der Solinger Schutzhäftlinge in die neu entstandenen Konzentrationslager in Wuppertal-Kemna, Brauweiler und im Emsland gebracht wurden.

    Die Solinger Linke blieb aber trotz der Verhaftungen und der schockierenden Erfahrungen in den Konzentrationslagern widerständig. In Solingen konnte die illegalisierte KPD im September 1934 noch bei einer beachtlichen Zahl von 512 Mitgliedern Beiträge kassieren. Die Druckerei von Georg Haberer in Solingen-Ohligs in der Fürker Str. 30 versorgte noch in der zweiten Jahreshälfte 1934 die kommunistische Widerstandsbewegung reichsweit mit (illegalen) Druckerzeugnissen. Solinger Akteure wie Paul Claasen, Ernst Bertram und Wilhelm Reeks wurden zu leitenden Funktionären der kommunistischen Widerstandsbewegung im Bergischen Land und waren von 1934 bis 1936 am Wiederaufbau von freien Gewerkschaftsgruppen im Großraum Wuppertal beteiligt.

    Neben der KPD hatten sich insbesondere die sogenannten Zwischengruppen SAP, KPO und die trotzkistische „Linke Opposition“ (LO) im Solinger Widerstand engagiert.

    1934 schlossen sich mindestens zehn Solinger Sozialdemokraten um Paul Kircheis, Max Richter, Fritz Schäfer und Ernst Gnoß einem illegalen Lesezirkel an, der von dem sozialdemokratischen Netzwerk um die Fahrer der Brotfabrik Germania in Hamborn mit illegaler Literatur versorgt wurde.

    Der nationalsozialistische Verfolgungsapparat schlug aber zurück. Zahlreiche  Widerstandskämpfer aus Solingen wurden von 1933 bis 1937 verhaftet und von dem Oberlandesgericht (OLG) in Hamm wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt.

    Dr. Stephan Stracke ist freier Historiker und Lehrbeauftragter an der Bergischen Universität Wuppertal.

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